Treffpunkt Staufenberg e.V.
Sonnenuhr

Gernsbach

- Stadt der Sonnenuhren - 

1) Es ist gerade:

Du kannst die aktuelle Uhrzeit an der Sonnenuhr als Schatten auf der Skala ablesen. Achte mal auf den Schatten auf der Sonnenuhr und vergleiche mit der aktuellen Uhrzeit oben. Wenn die Zeit nicht übereinstimmt, hilft Dir die Antwort zu Frage 3 unten.


2) So funktioniert die Sonnenuhr:

Der Lauf der Sonne bestimmt über Tag und Nacht. Im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter. Das tut sie jeden Tag. Denn die Erde dreht sich einmal pro Tag um sich selbst. Wenn die Sonne auf ein Objekt scheint, wirft dieses Objekt einen Schatten. Durch dieses Naturgesetz ist es ganz einfach möglich, die Zeit zu messen:


Nimm einen Stab (Gnonom) und stelle ihn irgendwo - auf dem Boden, an der Wand - auf, wo er einen Schatten wirft. Idealerweise sollte er genau nach Norden zeigen. Da sich die Erde dreht, verändert sich ständig die Position des Schattens. Jetzt brauchst Du also nur noch jede Stunde die Position des Schattens auf einem Ziffernblatt abtragen und schon hast Du Deine Sonnenuhr. So einfach ist das zunächst mit der Sonnenuhr.


Angezeigt wird immer die Sonnenzeit, die unserer Winterzeit entspricht. Wenn wir unsere Zeit auf die Sommerzeit umstellen, verschiebt sich alles um 1 Stunde. Deshalb hat unsere Sonnenuhr auch zwei Ziffernblätter.

Weiße Zahlen = Winterzeit,

Grüne Zahlen = Sommerzeit.


3) Die Uhrzeit stimmt ja gar nicht !

Ob die Uhrzeit mit unserer Uhr übereinstimmt, hängt von einigen Faktoren ab. Angezeigt wird die mitteleuropäische Zeit (MEZ) . Durch den unregelmäßigen Lauf der Erde um die Sonne  entstehen zwischen MEZ und der Sonnenzeit Zeitunterschiede bis zu +/- 16 Minuten (sog. „Zeitgleichung“). Maximale Unterschiede sind Mitte Februar und Anfang November, ansonsten betragen die Abweichungen zwischen Mitte Dezember bis Mitte Januar und Ende März bis Ende September 0  bis +/- 6 Minuten. Nur viermal im Jahr, nämlich um den 25. Dezember, Mitte April, Mitte Juni und Ende August stimmen MEZ und Sonnenzeit überein.


Beispiele für Abweichungen der Sonnenuhr:

1) Sonnenuhr geht nach:

Mitte Februar beträgt  die Abweichung -16 Minuten, d.h. der Zeigerschatten für z.B. 11 Uhr liegt bei 10:44 Uhr Mittlere Zeit. Wenn die Sonnenuhr 10:44 Uhr anzeigt, ist 11 Uhr Armbanduhr-Zeit.


2) Sonnenuhr geht vor:

Anfang November beträgt die Abweichung +14 Minuten, d.h. der  Zeigerschatten für z.B. 11 Uhr liegt bei: 11:14 Uhr Mittlere Zeit. Wenn die Sonnenuhr 11:14 anzeigt, ist 11 Uhr Armbanduhr-Zeit.


Die Zahl XII zeigt den wahren Mittag an. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Sonne den höchsten Punkt im Tagesverlauf erreicht.


Viel Freude bei der Zeitablesung.


4) Warum gibt es Sonnenuhren ?

Als noch kein elektrisches Licht die Nacht erhellte, war das Tageslicht für die Menschen entscheidend. Die Zeit, in der die Sonne Licht spendet, bestimmte das Leben viel mehr als heute. So war es für die Leute wichtig zu wissen, wie weit der Tag schon fortgeschritten war und wie viel Zeit noch übrig blieb, bis es wieder dunkel wurde. Sie wollten deshalb die Zeit messen. Ein uraltes Instrument dafür ist die Sonnenuhr.

Die Schattenlänge des Polstabes kann uns außerdem auch noch das Datum anzeigen. Die Sonnenuhr hat also auch eine eingebaute Kalenderfunktion.


Doch was ist, wenn der Himmel bewölkt ist und die Sonne keinen Schatten wirft? Was, wenn man auch nachts wissen will, wie spät es ist? Hierfür ließen sich die Menschen bald andere Mittel einfallen, um die Zeit zu messen, von der mechanischen Kirchturmuhr bis zur digitalen Atomuhr gibt es alles. Und trotzdem gibt es Sonnenuhren auch heute noch. Oft stehen sie als Blickfang wie hier auf dem Dorfplatz in Parks, Gärten oder zieren Hauswände.


Gernsbach wird gerne als Stadt der Sonnenuhren bezeichnet, da mehr als 25 dieser besonderen Zeitmesser im Stadtgebiet zu finden sind. Außerdem finden regelmäßig Führungen zu den Sonnenuhren statt. Die aktuellen Termine kannst Du der Broschüre Führungen entnehmen. Initiator und Macher der Sonnenuhren ist der Gernsbacher Gerhard Schäuble.